Ramiro Wong, Student an der Universität für angewandte Kunst in Wien, befindet sich seit neun Tagen im Hungerstreik. Damit macht er auf die prekäre Situation Studierender aus sogenannten EU-Drittstaaten aufmerksam, die durch die Covid-19 Pandemie maßgeblich verschärft wurde. Denn: Können diese Studierende die Studiengebühren nicht bezahlen, werden ihre Visa nicht verlängert. Die Angewandte reagierte mit Befreiungen für das Wintersemester.

Seit dem Sommersemester müssen Studierende aus sogenannten Drittstaaten an Österreichischen Universitäten erhöhte Studiengebühren zahlen. Ausgenommen sind hierbei Personen aus Entwicklungsländern und solche, die EU-Bürger*innen gleichgestellt sind (u.a. Personen, die seit fünf Jahren ihren Lebensmittelpunkt in Österreich oder subsidiär Schutzberechtige). Diese Ausnahmen gehen auf eine Länder- und Regionen-Einstufung zurück, welche die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bestimmt. Unter anderem zählen Länder wie Iran, oder Peru – Ramiro Wongs Herkunftsland – nicht dazu, da sie als „Upper Middle Income Countries and Territories“ eingestuft werden.

Aufgrund der Covid-19-Pandemie wurde Ramiro Wong noch weiter in eine prekäre Situation gedrängt. Nebenjobs, wie etwa in Umzugsunternehmen, in denen er abseits vom Studium Geld verdient hat, sind nun wegfallen. Positiv spricht Wong, der zwei Jahre auf die Ausstellung seines ersten Visums wartete, von der Unterstützung im Rahmen des Stipendiums der Kulturvermittlung Steiermark.  Im Standard wird er zitiert wie folgt: „Die waren wunderbar“, sagt Wong, „das nächste Problem für Ausländer aus Nicht-EU-Ländern ist nämlich, dass fast alle Stipendien und Förderprogramme nur für Studierende aus EU-Ländern oder überhaupt Österreich sind.“

Ramiro Wong spricht sich in einer Petition gegen die ungleiche Behandlung aufgrund der Herkunft aus und fordert unter dem Hashtag #supportequality solidarischen Zusammenhalt. –> Petition 

Weitere Informationen unter www.derstandard.at/story/2000120209317/student-der-universitaet-fuer-angewandte-kunst-in-wien-seit-neun 

 

 

 

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